Pflegekonzept

Vorwort

Unser Pflegekonzept ist die praktische Umsetzung der philosophischen Grundlagen der Pflege im Leitbild. Durch das Konzept werden klare Richtlinien und Handlungsanweisungen für die Mitarbeiter in der Pflege gegeben. Zusätzlich regeln Arbeitsanweisungen, Verfahrensanweisungen und Pflegestandards die Organisation und Arbeitsweise des Pflegedienstes in Bezug auf eine ganzheitliche und individuelle Versorgung der Patienten. Dies basiert auf der rechtlichen Grundlage der gemeinsamen Maßstäbe und Grundsätze gemäß § 80 SGB XI. Die Verantwortung für die Erbringung der Leistungen und die Überprüfung unterliegt der Fachaufsicht der verantwortlich leitenden Pflegefachkraft.

Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns.

Mit unserem fachlichen Rat, mit unserer professionellen Pflege und mit der Liebe zum Menschen setzen wir uns für unsere Patienten ein. Unser Team nimmt sich Zeit für die Patienten. Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche, individuelle Versorgung der Patienten. Jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens seinen ureigenen, unverwechselbaren und damit individuellen Lebensstil, den es in der Pflege zu respektieren und zu unterstützen gilt.

Pflegeleitbild

Vision: Wir pflegen unsere Kunden, wie auch wir gepflegt werden möchten.

Der sich uns anvertraute Kunde steht im Mittelpunkt all´ unserer Bemühungen. Wir geben ihm die Möglichkeit, in seiner gewohnten häuslichen Umgebung versorgt zu werden. Ihn in seinem individuellen Menschsein anzunehmen und zu respektieren, ist unser besonderes Anliegen. Durch den Aufbau einer vertrauten Beziehung und gegenseitigen Anerkennung versuchen wir unseren Kunden eine Unterstützung in ihren Lebensaktivitäten zu geben.

Unsere ganzheitliche Pflege und Betreuung ist an das Pflegemodell von Monika Krohwinkel angelehnt. Wir können so eine auf unsere Kunden und ihre Angehörigen individuell zugeschnittene Pflege ermöglichen.

Der Mensch wir von uns grundsätzlich als selbständige und verantwortlich für sein Handeln gesehen. Ist die Eigenverantwortung und Selbständigkeit eingeschränkt oder zur Zeit nicht gegeben, sehen wir unsere Aufgabe darin, diese wiederherzustellen oder beratend und unterstützend zur Seite zu stehen.

Unsere zielorientierte Pflege unterstützen wird durch die Umsetzung des Pflegeprozesses. Dieser spiegelt sich in der Dokumentation wieder, die jederzeit unseren Kunden zur Einsicht vorliegt. So werden Ziele gemeinsam mit ihm und gegebenenfalls seinen Angehörigen besprochen und festgelegt.

Als Gast im Hause unserer Kunden versuchen wir ein Höchstmaß an Privatsphäre zu wahren. Wir achten dabei darauf, die Räumlichkeiten nicht in erster Linie der Pflege anzupassen, sondern die Pflege den Räumlichkeiten. So wollen wir weitgehend die vertraute Umgebung unserer Kunden erhalten.

Wir gehen offen auf Kunden aus anderen Kulturkreisen zu und versuchen gemeinsam nach seinen individuellen Bedürfnissen unsere Versorgung auszurichten. Unser Handeln ist hierbei von gegenseitiger Achtung und Toleranz geprägt.

Ziele

Ermöglichung einer weitestgehend eigenständigen und selbstbestimmten Lebensführung unserer Patienten

Noch vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen der Patienten so lange wie möglich zu fordern und zu erhalten

Verkürzung von Krankenhausaufenthalten

Entlastung der Angehörigen

Reaktivierung von verloren gegangener Selbstversorgungsfähigkeit

Vermeidung von Alten- und Pflegeheimaufenthalten, d.h. sie können weiter in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben.

Förderung der Gesundheit durch enge Zusammenarbeit mit allen, die an der Versorgung und Pflege der Patienten beteiligt sind (Ärzte, Physiotherapeut, Sanitätshäuser, Rotes Kreuz, Krankenhaus, Krankenkasse, Angehörige und Nachbarn)

Zielgruppen

Entsprechend der Zielsetzung richtet sich unser Leistungsangebot an Patienten aller Altersgruppen

Nutzer des ambulanten sind Menschen, die eine umfassende, individuelle ambulante Pflege, Betreuung, Beratung oder Unterstützung benötigen.

Soviel Selbständigkeit wie möglich, soviel Hilfe wie nötig.

Leistungsangebot

Häusliche Krankenpflege nach ärztlicher Verordnung (Injektionen, Verbände, Kontrolle der Vitalwerte, Infusionstherapie, Tracheal-Kanülen-Versorgung, spezielle Pflege bei Diabetes mellitus oder bei onkologischen Erkrankungen u.a.)

Grundpflege (Hilfe bei der Körperpflege, bei der Nahungsaufnahme, beim Ankleiden u.a.)

Hauswirtschaftliche Versorgung (Wohnung und Lebensbereich reinigen, Einkäufe, Begleitung bei Terminen, Zubereiten einer Mahlzeit u.a.)

Verhinderungs- oder Vertretungspflege (Übernahme der Versorgung bei Urlaub oder Verhinderung der betreuenden Angehörigen oder Pflegepersonen)

Vermittlung von Pflegehilfsmitteln (Krankenbetten, Rollstühle, Gehhilfen, Inkontinenzartikel)v Vermittlung von Service-Leistungen (Frisör,Fußpflege,Rädern,Hausnotrufsysteme,Physiotherapie)

24-Stunden-Bereitschaft (die Versorgung der betreuten Patienten ist entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen durch 24-Stunden-Bereitschaft mittels Rufumleitung auf Mobil-Telefone sichergestellt)

Pflegebratungs-Besuche gemäß § 37 SGB XI

Innerbetriebliche Organisation

Standort
Die Büro- und Geschäftsräume des Pflegedienstes befinden sich in der Louis-Dietrich-Straße 17, 96364 Marktrodach.
Die Räumlichkeiten sind ausgestattet mit PC, Telefon und Faxgerät. Die Geschäftsräume haben einen seperaten Zugang von außen, für den die Mitarbeiter einen eigenen Schlüssel haben.
Außerdem gibt es einen Aufenthaltsraum und sanitäre Anlagen für das Team. Desweiteren sind ein abschließbarer Schlüsselkasten sowie ebenfalls abschließbare Schränke für Patienten-Unterlagen vorhanden.

 

Führungsstil
kooperativer Führungsstil, d.h. alle Mitarbeiter werden gegebenenfalls am Entscheidungsprozess beteiligt

Personalbeschreibung
Unser Team besteht im Moment aus sieben Pflegefachkräften in Voll- und Teilzeit und zwei Pflegehelferinnen. Die mobile Fußpflege wird von einer ausgebildeten Fachkraft für Fußpflege ausgeübt. Für die hauswirtschaftliche Versorgung stehen ebenfalls zwei Angestellte zur Verfügung.

Ausstattung der Dienstfahrzeuge
Den Mitarbeitern steht ein Dienstfahrzeug zur Verfügung. Für den Umfang mit den Fahrzeugen haben wir einen Standart entwickelt, nach dem sich alle Mitarbeiter richten müssen. Zusätzlich wurden im Arbeitsvertrag noch Regelungen festgelegt.
Das Dienstfahrzeug ist ausgerüstet mit einem Vorratsbestand an Pflegeutensilien für den Gebrauchsfall (Handschuhe, Spritzen, Inkontinenzartikel, Vorlagen, Verbands-Material). Außerdem führt jeder Mitarbeiter (Pflegefachkraft) eine Tasche mit sich, die solche Materialien enthält, die täglich benötigt werden (Desinfektionsmittel, RR-Gerät, BZ-Messgerät, Einmalartikel, Handschuhe usw.)

Arbeitsweise und pflegerische Schwerpunkte

Pflegedienstleitung
Die verantwortlich leitende Fachkraft trägt die Verantwortung für den gesamten Ablauf der fach- und sachgerechten Versorgung der Patienten. Außerdem hat sie das strikte Gebot der wirtschaftlichen Betriebsführung zu beachten und umzusetzen.

 

Mitarbeiter
Die Mitarbeiter werden auf Grundlage eines erarbeiteten „Einarbeitungs-Konzept“ systematisch auf ihr jeweiliges Aufgabengebiet vorbereitet und eingearbeitet. Während der 6-monatigen Probezeit werden regelmäßig Orientierungsgespräche geführt (mittels standarisiertem Fragebogen). Die zu versorgenden Patienten werden von den Pflegekräften individuell gepflegt und versorgt. Behandlungspflegerische Tätigkeiten (Verbände, Injektionen, usw.) werden ausschließlich von Fachkräften durchgeführt.

Dokumentation und Planung der Pflege
Der die Versorgung übernehmende Mitarbeiter erstellt eine patienten-spezifische und individuelle Pflegeplanung auf der Grundlage unseres Pflegemodells.

Alle Leistungen werden in einem Dokumentationssystem erfasst. Jeder Mitarbeiter verpflichtet sich, die erbrachten Leistungen und den Verlauf der Pflege bei jedem Einsatz zu dokumentieren.

Die Dokumentationsmappe verbleibt in der Häuslichkeit des Patienten. Ihm muß jederzeit Einsicht in die Mappe gewährt sein.

Leistungserfassung/Formblätter
Die Dokumentationssysteme bestehen aus folgenden Formblättern:

Stammblatt

Durchführungsformular für Pflegevisiten

Pflegeamnese mit Biografiebogen nach AEDL´s

Pflegeprozessplanungsbogen

Durchführungsnachweis nach SGB XI

Flüssigkeits-Bilanzierungs-Protokoll

Norton-Skala-Bogen

Lagerungsplan

Durchführungsnachweis für hauswirtschaftliche Versorgung

Pflegeverlaufsbogen bzw. Berichtsbogen

ärztliches Verordnungsblatt

Durchführungsnachweis SGB V

Medikamentenverordnungsblatt

Vitalwertprotokoll

Diabetes-Überwachungs-Protokoll

Überleitungsbogen (bei Einweisung ins Krankenhaus)

Leistungsnachweise getrennt nach SGB V und SGB XI

Wunddokumentations-Protokoll

Pflegesystem

Anhand der Dokumentation ist ersichtlich, dass das System unserer Pflege auf den Grundlagen der „Ganzheitlichkeit“ beruht.
Ganzheitliche Pflege bedeutet Seele, Körper, Geist, Gesundheit oder Krankheit, soziales Umfeld und die Biografie jedes Einzelnen als eine Einheit zu sehen. Deswegen muss die Pflege individuell, bedürfnisorientiert, geplant und organisiert, rehabilitierend und aktivierend sein.

Pflegemodell

Unser Pflege-Team arbeitet nach einem Pflegemodell von Monika Krohwinkel. Monika Krohwinkel nennt ihr Modell ein „Bedürfnis-Modell“. Sie sieht den Mensch als eine Ganzheit von Seele, Geist, Biografie und Körper. Mit den von Krohwinkel benannten „Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des täglichen Lebens“.

 

Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel:

AEDL-Kommunizieren: Kommunizieren bedeutet Signale zu senden und empfangen!

Sich bewegen: Leben ist Bewegung! Vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten Beobachtung und Wahrnehmung!

Sich pflegen: Nur wer sich selbst mit Sorgfalt pflegt, wird auch andere mit Sorgfalt pflegen können!

essen und trinken: Essenswünsche und Essverhalten im Alter sind jahrelang geprägt!

Ausscheiden: Sämtliche pflegerischen Maßnahmen bei Inkontinenz bedeuten ein Eindringen in die Intimsphäre des Menschen!

sich kleiden: Grundrechte auf Wahlfreiheit und Selbstverwirklichung!

ruhen und schlafen: Ruhen und Schlafen sind elementare Bedürfnisse des Menschen!

sich beschäftigen: Sich selbst zu beschäftigen als elementares Bedürfnis alter Menschen!

sich als Mann/Frau fühlen: Pflegerische Nähe kann auch bedrängende Situationen schaffen!

Für eine sichere Umgebung sorgen: Ein elementares Bedürfnis alter Menschen ist es, sich in ihrem persönlichen Lebensbereich sicher zu fühlen!

soziale Bereiche des Lebens sichern: Zur Lebensqualität gehört das Eingebundensein in ein Netz von Beziehungen!

mit existentiellen Erfahrungen umgehen: Erfahrungen macht jeder Einzelne für sich!

Krohwinkel unterscheidet die direkte Pflege von der indirekten Pflege.
direkte Pflege: am Patient in Verbindung mit den AEDL`s
indirekte Pflege: durch die Dokumentation und die Rahmenbedingungen

Monika Krohwinkel nennt ihr Modell auch ein „Rahmenmodell der fördernden Prozess-Pflege“.

Die fördernde Prozess-Pflege muss sichtbar, ganzheitlich, kongruent (in sich stimmig) und unabhängigkeitsfördernd sein.

Um dieses Modell in die Praxis umzusetzen, muss die Pflegekraft wissen, wie jeder einzelne Patient für sich Gesundheit, Krankheit, Körper und Geist für sich definiert. Und vor allem, welche Erfahrungen er im Leben gemacht hat. Dann erst kann die Pflegekraft die Pflege planen.

Pflegeprozess

Die Planung verläuft in mehreren Schritten:
Informationssammlung
Es werden die biologischen, sozialen, psychologischen und kulturellen Faktoren, die Einfluss auf die Selbstpflegefähigkeit des Patienten bestimmt (Erstgespräch; Gespräche mit Angehörigen).

 

Es werden die Auswirkungen der Krankheit des Patienten auf sein tägliches Leben bestimmt (Gespräche mit Arzt, Angehörige).
Einschätzung des Patienten durch die Pflegekraft

Die zuständige Pflegekraft muss die Situation (räumlich, familiär, finanziell) einschätzen und festhalten und die Defizite erkennen.

Die Informationssammlung und die subjektive Einschätzung sind die Grundlage für den Amnamesebogen.

Im Amnamesebogen zeigen sich die Probleme und Defizite, aber auch die Ressourcen des Patienten.

Die Pflegeplanung und Zielsetzung

Die Probleme werden anhand der AEDL´s aufgezeigt und für jedes Problem muss ein Ziel formuliert werden. Die Ziele sollen realisierbar sein (Nahziel oder Fernziel). Außerdem muss in der Planung ersichtlich sein, dass noch vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen gefördert werden und erhalten bleiben.

Die Umsetzung in die Pflege

Die Pflege wird nach einer in beiderseitigem Einverständnis gewählten Planung durchgeführt

Der Patient wird angeregt, seine noch vorhandenen Möglichkeiten und Ressourcen, soweit es geht einzusetzen = AKTIVIERENDE PFLEGE

Die Selbstpflegefähigkeit des Patienten wird geschützt, um gegen neue Einschränkungen vorzubeugen.

Die relevanten Beobachtungen und Interventionen werden dokumentiert.

Beurteilung und Überprüfung der Wirkung der Pflege

Regelmäßiges Überprüfen der Pflegeplanung

Pflegevisiten

Patientenbefragungen

Änderungen der geplanten Pflegemaßnahme bei Nicht-Erreichen der Ziele

Die Effektivität der Pflegeplanung und Durchführung erkennen wir an der Zufriedenheit unserer Patienten

Kooperation mit anderen Diensten und Institutionen

Um ein ganzheitliches Versorgungssystem für den Patienten zu schaffen, ist eine intensive Zusammenarbeit von allen an der Pflege und Versorgung beteiligten Personen und Institutionen nötig.
Dazu gehören:

Angehörige (Beratungsgespräche, Miteinbeziehen der Angehörigen in die Pflege, Entlastung)

Haus- und Fachärzte (ärztliche Anordnungen bei gemeinsamen Hausbesuchen, regelmäßiger Informationsaustausch)

BRK-Verbandsstelle Kronach (Essen auf Rädern + Hausnotrufsystem) (Pflegedienst stellt Vermittlerfunktion für das BRK dar)

Örtlicher Physiotherapeut (Vermittlerfunktion, gemeinsame Hausbesuche)

Örtliches Krankenhaus (Informationsaustausch bei Entlassungen)

Qualitätssicherung

Qualität ist der Grad des erreichten Erfolgs

Strukturqualität im Pflegedienst (d.h. Rahmenbedingungen, unter denen die Pflege stattfindet z.B. Qualifikation des Personals, Dienstplan, vorhandene Hilfsmittel)

Maßnahmen zur Verbesserung der Strukturqualität:

Regelmäßiges Fortbildungsangebot

Interner Qualitätszirkel (1 Mal monatlich)

Erarbeitung eines Qualitäts-Handbuchs

Prozess-Qualität im Pflegedienst (d.h. Pflegeteam, Dokumentation, Pflegeorganisation)

Maßnahmen zur Verbesserung der Prozess-Qualität:

Dienstübergaben (täglich)

wöchentliche Dienstbesprechungen

Erarbeiten von Standards und deren Überprüfung

Pflegevisiten (alle zwei Monate)

Überprüfung der Pflegeplanung (alle vier Wochen)

Ergebnisqualität im Pflegedienst (d.h. wie zufrieden ist der Patient, der Mitarbeiter, Zielerreichung in der Planung)

Maßnahmen zur Feststellung und Verbesserung der Ergenis-Qualität:

Patientenbefragung

Pflegevisiten (alle 2-3 Monate)

reelle Umsetzung der Qualitäts-Instrumente im Pflegealltag Wir erarbeiten unser Qualitätssicherungs-System nach Grundlage des § 80 SGB XI und den dazugehörigen Vereinbarungen.

In dem wir das Wohl anderer erstreben, erhöhen wir gleichzeitig unsere Pflege-Qualität!

Wir sind Mitglied im Verband Deutscher Alten- und Behindertenpflege e.V.